Montag, August 06, 2007

"Hinein ins Wacken-feeling"

So, ich bin gestern heile angekommen und mitgebracht habe ich ein dicke Erkältung. Juhu.
Egal, weil: Es war super!

Am Mittwoch waren die Wege noch extrem matschig und campen am Auto war auch nicht immer drin. Wenn Freunde schon nicht früher angereist wären und uns einen Platz freigehalten hätten, hätten wir eine halbe Stunde zur Konzert-Area laufen müssten. Dem war ja zum Glück nicht so und deshalb hatten wir nur etwa 10 Minuten bis zu den Bühnen zu laufen.
Hehe. Nach einer zehnstündiger Hinfahrt (davon 6 Stunden lang Stau auf den letzten acht Kilometern) und zweimal mal ein halbstündiges Klamottenschleppen vom Auto bis zum Zelt war der Tag auch schon fast gelaufen. Gegen Ende des Tages hat man sich an den Wegrand gesetzt und den Tag gemütlich ausklingen lassen. Bis Mitternacht, da bekam ich anlässlich meines Existenzjubiläums ein eigenes Feuerwerk (!) und ganz viele Glückwünsche von bekannten und unbekannten Personen.

Am Donnerstag ist auch nicht sooooo viel passiert. Während meines Frühstücks (Bier, Toast, Cappuccino) habe ich noch ganz viele SMS bekommen und die weiteren Stunden Bier, "Gießkanne" und Met getrunken und war dementsprechend sehr angeheitert. Habe mich eine zeitlang mit einem Engländer unterhalten (über die Schule. Warum auch immer) und dem ein Kotelett ans Ohr gelabert. Irgendwann hat man mich ins Zelt verfrachtet um mich ein bisschen schlafen zu lassen. Als ich wieder wach war, ging's zu Letzte Instanz. Leider war der Auftritt enttäuschend. Das Konzert fand in einer Art Schützenfestzelt statt, das völlig überfüllt war. Ich stand also draußen und vor mir (wie soll es auch anders sein) riesengroße Menschen. Sehen konnte ich also nix bis ein bisschen. Dann konnte ich in den ersten 15 bis 20 Minuten nichtmal was hören, denn die Band von einer er großen Bühnen übertönte alles. Ich werde mir Letzte Instanz wohl mal auf einem Konzert anschauen müssen.

Freitag! Juhuu! Schlafen, lecker Essen und gegen 16:30 ging's zum MetalMarkt, einmal die Stände anschauen. Danach wurde sich die restliche Show von Turbonegro angeschaut. Danach spielte J.B.O. Diesmal konnte ich die Band zwar hören, aber mit sehen war wieder nicht so viel. Ich konnte hin und wieder die Leinwand sehen und irgendwann auch mal die Deckenbeleuctung der Bühne. Leute, wenn man nicht mal 1,65m misst, hat man durchaus mal Probleme. J.B.O waren super und wie erwartet: lustig.
Bühnenwechsel: Lacuna Coil spielten und ich konnte diesmal viel besser sehen. Für Blind Guardian mussten wir wieder die Bühne wechseln (war ja nicht so schwer, die Konzerte, die ich bis jetzt gesehen hatte, fanden auf den nebeneinander stehenden Hauptbühnen statt). Die Show fand ich durchaus super, leider hatte ich noch meine Sonnenbrille auf und es war schon dunkel. Also musste die Show kurz vorm Ende verlassen werden, um die Brille auszutauschen. Für Schandmaul konnten wir uns noch rechtzeitig zur kleinen "Party Stage" durchkämpfen (die total überlaufen war). Sehen konnte ich wiede nicht viel, aber dennoch war die Stimmung super. Musik war toll, Band war lustig, mir hat's gefallen.
Iced Earth war dann dran. Also Ortswechsel zu den großen Bühnen. Meine Füße taten unglaublich weh (mit 21 fängt der körperliche Zerfall an, oder wie?), also habe ich mich irgendwo auf den Strohboden gesetzt und der Band gelauscht. Und gefroren. Passend zum Band-Titel.
So, endlich war's 2 Uhr, das letzte Konzert für den Tag fing an: Die Apokalyptischen Reiter!
Letztes Jahr habe ich von der Bühne nichts gesehen, denn -ach, von dem Pandorra- ist-zu-klein-Problem habe ich euch ja schon berichtet. Aber dieses Mal! Ha! Ich konnte alles sehen und die Bühnenshow war genial. Die Band ist klasse drauf, die Musik ist astrein und es hat einfach viel, viel Spaß gemacht. Die muss ich unbedingt mal auf einem Konzert sehen.

Der letzte Tag: Samstag. Moonspell und Stratovarious fielen zugunsten von Tasche packen und Zelt abbauen aus. Mein Zelt sollte nämlich mitten in der Nacht samt seines Besitzers schon nach Hause fahren, also musste ich erstmal klären, wo ich in der Nacht bleibe und wo mein Gepäck die nächsten paar Stunden verbringt. Demnach fing der Konzert-Marathon erst um 17:15 mit Rage und nicht schon um 13:55 an. Rage spielte mit Orchester, was sich ziemlich gut anhörte. Allerdings gab's stellenweise für zwei bis drei Minuten nur Orchester mit ein bisschen Gitarre ohne Gesang und das wurde auf Dauer ein bisschen fad. Dennoch war's eine super Show.
Danach gab's eine Sitzpause während Destruction spielte. Type 0 Negative spielten danach und waren mal sowas von mau. Alle 5 Minuten verschwand die Band für eine Pause, dann wurde anstatt Musik zu machen alle Nase lang ins Mikro gelacht oder minutenlang nur unmotiviert herumgeschrabbelt. Wenn die gespielt haben, haben sie das richtig gemacht, aber die 30 Minuten zwischen den paar Liedern war dafür umso langweiliger. Im Nachhineinhabe ich gehört, dass die auf ihrer Tour auch schon so schlecht waren, also empfehle ich nicht, ein Konzert von denen zu besuchen.
Danach habe ich mir Immortal angetan. Ein Lied ist okay, aber die 1 1/4 Stunden waren schon anstrengend. Aber lustig war's zwischendurch. Erstmal sind die Outfits ja witzig und die Panda-Schminke sowieso. Dann gab's immer wieder das Quiz: "Was zur Hölle hat er gesagt?!". Sänger: "Kröpkröpkröpm'safuckaaaaaaaa!", oder "Kröblkröbkrböl?" -keine Reaktion- "Kröblkröblkröbkm'safuckaaaaaa?" Wenn man vor lauter Black Metal-Grunzen nicht mehr sprechen kann, ist's ja schon irgendwie seltsam.
Aber danach kam endlich ein weiterer musikalischer Höhepunkt: In Flames. Geil, die waren absolut super. Die Lichtshow war klasse, die Musik, die Band, das Publikum ... da passte alles. Bei In Flames muss ich dringend aufs Konzert.
Wie ihr gemerkt habt (nun ja, vielleicht) habe ich mein In Flames/Unheilig-Problem folgendermaßen gelöst: In Flames und kein Unheilig, weil der Weg zum blöden Zelt aufgrund der Menschenmassen (es wurden einfach zu viele Karten verkauft. Ich schätze, so 10.000 weniger Besucher wären besser gewesen.) zu lang gewesen. Tja, und dann passierte folgendes:
Ich wollte meine Füße wieder ausruhen und suchte einen Platz zum Sitzen, da vernahmen meine Ohren den Grafen und ich dachte: "Oh cool, vielleicht krieg ich das letzte Lied noch mit und sehe den Grafen noch einmal." Also stellte ich mich ans überfüllte Zelt. Sehen konnte ich zum Glück wesentlich mehr als bei Letzte Instanz und hören auch (obwohl es manchmal schwer war, Cannibal Corpse auszublenden). Obwohl Unheilig seit zehn Minuten nicht spielte, habe ich anscheinend das ganze Konzert gesehen, denn Unheilig spielte noch eine knappe Stunde. Das gefiel mir natürlich sehr. Den Asi-Fans der Band, die zu der Zeit eigentlich hätte spielen sollen, natürlich weniger. Erst preschten die (ja, ich verallgemeiner grad, aber von 10 Fans haben sich 8 scheiße benommen) ohne Rücksicht auf Verluste durch die Menschen, die sich Unheilig angesehen haben (stand auf meiner Stirn "rempel mich an" oder "hau mir deinen Ellenbogen gegen die Schulter"?!), dann wurde man von hinten mit Dreck beworfen und dann gab es permanent Sprechchöre gegen Unheilig. Ich kam auf folgende Schlussfolgerung: 1349 ist eine Emo-Band und die Fans *müssen* herumheulen und sich wie 5jährige Mädchen benehmen und mit Dreck werfen. Eine Band mit solchen Asi-Fans ist mir schon sofort unsympatisch, obwohl ich die Band nichtmal kenne. Aber: das weckte meinen Trotz und ich sang lauter, klatschte laut mit (obwohl ich klatschen meistens total blöd finde, einfach weil das Publikum oft in Ballermann-Manier tolle Lieder "zerklatscht") und jubelte noch exzessiver. Ich hoffe inständig, dass ich den Heulsusen um mich herum auf den Keks ging. Den Auftritt fand ich (und die Unheilig-Fans im Zelt) natürlich super und mein Liebingslied "Freiheit" wurde zum Schluss gespielt.
Nachdem ich die Ecke unter "Unheilig-Fans: Ach, verreckt doch!"-Sprüchen verlassen habe, konnte ich meine Füße noch für 15 Minuten ausruhen bevor es zum letzten Wacken-Konzert ging: Subway to Sally! Ich stand zwar nicht wie letztes Jahr in der 5. Reihe, hatte aber trotzdem einen tollen Platz mit tollem Blick auf Leinwand und Bühne. Subway waren auch super, haben drei, vier Lieder von der neuen Platte gespielt (musikalisch werden die Rammstein immer ähnlicher. Leider.) und bildeten einen tollen Festival-Abschluss.
Danach kam noch ein Gewaltmarsch mit Gepäck zum weit weg geparkten Auto und etwa 3 Stunden Schlaf in eben jenem. Die Rückfahrt klappte ohne Stau.

Alles in Allem war's ein tolles Festival mit gutem Wetter. Die Wege waren ab Donnerstag größtenteils trocken und ganz so oft bin ich auch nicht eingesunken. Und nie tiefer als knöchelhoch. Braun geworden bin ich auch :( , aber irgendwo gibt's immer einen Haken. Ich hoffe, ich kann nächstes Jahr wieder hin. Vielleicht sieht man sich ja?

Pandorra

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